Am 14. und 15. Februar 2020 veranstaltete die Masterrind zum 41. Mal ihre Fleischrindertage in der Verdener Niedersachsenhalle. Im Mittelpunkt standen 162 Jungbullen von 10 verschiedenen Fleischrinderrassen.
Das Anguskontingent umfasste 31 bestens entwickelte Bullen, die sich den kritischen Blicken der Körkommission, bestehend aus Thorsten Kirstein, Sven Meyer und Christoph Schröder, stellten. Die Körung erfolgte in 7 Altersklassen. Den 1a-Platz und damit das Ticket für die Bullenparade am Samstagvormittag sicherten sich:
- # 3 REA Daddy s, gekört 8/8/8 von Heinz-Wilhelm Riekenberg aus Engensen
- # 7 AA Gladiator, gekört 8/9/8 von Thorsten Ahlers aus Visselhövede
- # 13 REA Siegel s, gekört 8/8/8 von Heinz-Wilhelm Riekenberg aus Engensen
- # 22 AHM Gamin, gekört 8/9/7 von Sven Meyer aus Walsrode
- # 25 Delux, gekört 8/8/8 von Geschwister Albrecht GmbH
- # 31 AHM Gigant, gekört 8/9/7 von Sven Meyer aus Walsrode
- # 33 LA Adieu, gekört 9/8/7 von Mario Lehmkuhl aus Wietzen
Ein Highlight des Züchterabends war wieder die Spätlese-Auktion. Aus diesem Anlass betraten unter anderem auch 3 Angusfärsen die Bühne. Den Spitzenpreis der Rasse erzielte Heinz-Wilhelm Riekenberg für die schwarze REA Gamba. Ein Züchter aus der Schweiz ließ sich diese erfolgreiche Genetik nicht entgehen und erhielt den Zuschlag bei 6.000€. Auch die beiden andren Färsen wechselten flott ihre Besitzer.
Am Samstag stand als erstes der Jungzüchterwettbewerb und die Schau der Robustrinder auf dem Programm.
Im Jungzüchterwettbewerb traten die besten Teilnehmer der Tarmstedter Landesschau 2019 gegeneinander an. 18 Starter kämpften in 2 Altersklassen um den Titel des Siegers bzw. des Reservesiegers. Das hohe Leistungsniveau machte es den Preisrichtern Friederike Brockmann und Hannes Wehde nicht leicht. Bei den jüngeren Teilnehmern konnte sich Julia Tölke (Limousin) vor Marten Drewes (Limousin) an die Spitze setzen. Bei den älteren Teilnehmern sicherte sich Jan Einemann (Charolais) die Siegerschärpe vor Philipp Beermann (Fleckvieh).
Parallel zu den Jungzüchtern lief die Schau für die Rassen Galloway, Hereford, Highland und Welsh Black. Es war die Aufgabe von Dr. Josef Dissen, die Färsen zu rangieren. Den Wettbewerb innerhalb der Rassen entschieden folgende Kandidatinnen für sich:
- Galloway: # 225 Quenella von Anke Wiechering-Sudmann aus Diepholz
- Hereford: # 202 Lilly von Ernst-Heinrich Fricke aus Hambühren
- Highland: # 209 Dina von Ferdinand Marschalk aus Geestland
- Welsh Black: # 222 Benja von der Maack&Biehler GbR aus Zetel
Für die 4 Rassesiegerrinnen ging es abschließend um den Titel der Mrs. Verden 2020. Die Wahl übernahmen Johannes Röttger und Martin Holm. Die Entscheidung fiel auf die Gallowayfärse Quenella.
In der anschließenden Bullenparade ging es darum die besten Bullen innerhalb der Rasse auszumachen. Erstmals wurden in diesem Jahr nicht nur der Sieger und Reservesieger gekürt. Auch die Bullen mit dem besten Rassetyp und der besten Bemuskelung wurden ausgezeichnet. Friedrich Averbeck übernahm die Rangierung der Angusbullen. Alle 7 Kandidaten sprechen sowohl hinsichtlich ihres Rassetyps, des Exterieurs und der Entwicklung für sich. An der Spitze und damit in der engeren Auswahl für den Sieg standen die Bullen REA Siegel, AA Gladiator und LA Adieu. Diese drei punkten vor allem mit einer guten Mittelhand und einer festen Oberlinie. Mit der besten Ausstrahlung, kombiniert mit Rassetyp und Korrektheit konnte der schwarze REA Siegel den Wettbewerb für sich entscheiden und damit seinem Züchter Heinz-Wilhelm Riekenberg den Siegertitel einfahren. Reservesieger wurde der rote AA Gladiator von Thorsten Ahlers, der dem Siegerbullen nur in Nuancen nachsteht.
Jetzt stellte sich noch die Frage, wer den Typ- und Bemuskelungswettbewerb für sich entscheidet. An LA Adieu ging als Typsieger kein Weg vorbei. Schließlich ist er der einzige Bulle, der bei der gestrigen Körung mit einer 9 als Typnote abschnitt. Sein Züchter Mario Lehmkuhl konnte sich verdientermaßen über diese Auszeichnung freuen.
Hinsichtlich des Bemuskelungssiegers lag das Ergebnis nicht so klar auf der Hand. Gleich 3 Bullen konnten in der Körung die Note 9 erreichen. AHM Gamin von Sven Meyer setzte sich mit seiner gleichmäßigen Fleischfülle sowohl an Schulter, Rücken und Keule durch und erhielt verdient den Pokal.
REA Siegel gefiel auch der Jury in der Wahl zum Mr. Verden. Er schaffte es bis unter die letzten drei. Der Charolaisbulle Jambon (#91) von Anette Arndt setzte sich schließlich gegen alle Konkurrenten durch und trägt den Titel Mr. Verden 2020.
Die nachfolgende Auktion bestätigte die gute Qualität der aufgetriebenen Bullen. Der Angusmarkt verlief mit flotten Geboten und konnte komplett geräumt werden. Den Höchstpreis von 5.300€ erzielte die Geschwister Albrecht GmbH für Denver, den einzigen rotte AA-Bullen. Er sorgt künftig in einem hessischen Zuchtbetrieb für Nachwuchs. Den Zuschlag für den Siegerbullen erhielt ein lettischer Kunde bei 5.000€. Der Reservesieger erzielte 4.400€ und deckt zukünftig in Rumänien. Am Ende des Tages konnten die Anguszüchter ein erfreuliches Gesamtergebnis mit 31 verkauften Bullen zu einem Durchschnittspreis von 2.877€ verzeichnen.
Ein großer Dank gilt auch in diesem Jahr wieder unserem engagiertem Fotografen Heinrich Schulte!
Die Bilder finden Sie in unserer Galerie.